Qualifikationsanerkennung, berufliche Weiterbildung und Potenzialentfaltung im Sozial- und Gesundheitssektor

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Diversity in der Führungsebene - Potenzialentfaltung leitungsbereiter Mitarbeiterinnen im Gesundheits- und Sozialwesen

Ziel des Teilprojektes ist es, die Aufstiegschancen von qualifizierten Frauen, die seit Jahren im Gesundheits- und Sozialwesen tätig sind, zu fördern. Die Erfahrung hat gezeigt, dass akademische Abschlüsse alleine nicht ausreichen, Frauen mit Führungspotenzial in entsprechende Positionen zu bringen. Es bedarf zusätzlich der strategischen Unterstützung seitens der Unternehmen und der Politik. Die Arbeitszufriedenheit und das Ergebnis gemischter Teams gegenüber rein männlich dominierten ist höher (Bischoff, 2010). Im Gesundheitswesen, mit seinen stark hierarchischen Arbeits- und Organisationsstrukturen entscheidet der direkte, meist männliche Vorgesetzte bisher über mögliche Aufstiegswege. Um diese Auswahl objektiver zu gestalten, qualifizierten Frauen eine frühzeitige strategische Lebenslaufplanung zu ermöglichen, sowie notwendige Führungskompetenzen zu entwickeln und zu erproben, wendet sich der Themenschwerpunkt an die beschriebene Zielgruppe.

In ein gelingendes Arrangement berufstätiger Frauen und Mütter gehört notwendigerweise neben passenden Formen der Kinderbetreuung ein aktiv erziehender und sorgender Vater.

Im Rahmen der geplanten Maßnahmen sollen objektive Potenzial- und Bedarfsanalysen durchgeführt, bestehende Barrieren in Unternehmen identifiziert und Anreizsysteme erarbeitet werden: Frauen fühlen sich ebenso von der Freude an einer ausgeübten Tätigkeit angezogen, wie vom Ansehen einer Aufgabe, und der Möglichkeit, ethische Werte und Einstellungen dabei umzusetzen. Erst an nachgeordneter Stelle werden in Befragungen extrinsische Befriedigungspotenziale wie Geld, Macht oder Erfolg genannt (Wottawa, Montel, Mette, Zimmer & Hiltmann, 2011).

Die wissens- und handlungskompetenzorientierten Trainingsmaßnahmen werden observative und aktionale Elemente beinhalten. Interessierte Mitarbeiterinnen werden darin Gelegenheit erhalten:

  • strategisches Denken und Handeln zu entwickeln, 
  • ihre Teamfähigkeit auszubauen,
  • ihr Durchsetzungsvermögen zu stärken,
  • ihre Stressresistenz zu verbessern,
  • sowie Konfliktfähigkeit zu optimieren.

Die Maßnahme orientiert sich an den Bedarfen und Personalentwicklungsstrategien der Sozialunternehmen. Besondere Beachtung finden die Bedingungen der Teilnehmerinnen, die beruflichen und familiären Anforderungen gerecht werden. Neben einer strategischen Standortbestimmung und Zielformulierung wird es für die Teilnehmerinnen darum gehen, sich in Führungsszenarien zu erproben und vom Feedback der Gruppe sowie von Coachinggesprächen zu profitieren.

Quellenangaben:

  • Bischoff, S. (2010). Wer führt in (die) Zukunft? Männer und Frauen in Führungspositionen der Wirtschaft in Deutschland - die 5. Studie. DGFP-PraxisEdition Band 97. Deutsche Gesellschaft für Personalführung e.V., Düsseldorf. 
  • Wottawa, H., Montel, C., Mette, C., Zimmer, B. & Hiltmann, M. (2011). Eligo-Studie. Berufliche Lebensziele und Leistungspotenziale junger Hochschulabsolventinnen und Hochschulabsolventen. Wirtschaftspsychologie, 13(3), 85-111.