Förderung der strukturellen Durchlässigkeit im Sozial- und Gesundheitssektor: Entwicklung, Erprobung und Evaluierung von ECTS-relevanten Schulungskonzepten

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1. März 2013: Spitzenfrauen Kongress in Stuttgart

3. Spitzenfrauenkongress zum Thema „Vielfalt in der Unternehmenskultur“ bot 450 Besucherinnen abwechslungsreiches und anspruchsvolles Programm in Stuttgart.

Durch den Kongresstag führte die Moderatorin Judith Schulte-Loh, die den baden-württembergischen Wirtschaft- und Finanzminister Schmid bei seiner Eröffnungsrede mit der Frage begrüßte: „Wann haben Sie zuletzt ihre Kompetenzen überschritten, Herr Minister?“ Dass dies unter anderem angebracht sei, um innovationsfähig zu werden, betonte der Zukunftsforscher Sven Gábor Jánzsky in seinen Beiträgen zu „Führungswelten 2030“. Nils Schmid sieht Unternehmen in ihren Mindsets, Führungsmodellen und Organisationskulturen vor Herausforderungen gestellt, wenn sie den vielfältigen Lebenswelten berufstätiger Männer und Frauen gerecht werden wollen.

Unternehmenskulturelle Rahmenbedingungen seien wesentlich dafür verantwortlich, dass talentierte Frauen nicht bis in Spitzenpositionen aufsteigen, stellte Dr. Alexander Kurz bei der Vorstellung der aktuellen Fraunhofer-Studie fest. In Baden-Württemberg beträgt der Anteil weiblicher Führungskräfte in der Privatwirtschaft derzeit 23%, bundesweit werden 27% Prozent angegeben. Die vorgestellte Studie identifiziert u. a. die mangelnde Umsetzung von Förderprogrammen in verschiedenen Phasen weiblicher Karrieren sowie eine fehlende Akzeptanz weiblicher Führungskräfte als Handlungsfelder. Auch hier zeichnet sich ab, dass jene Unternehmen in der Konkurrenz um Talente punkten werden, die ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowohl die Übernahme anspruchsvoller Tätigkeiten als auch ein Leben als Familie ermöglichen. Minister Schmid gehe bewusst mit lebendigem Beispiel voran, wenn er sich offen erkennbar an der Eingewöhnung seiner Tochter bei der Tagesmutter beteilige oder mit ihr während des Einkaufs anzutreffen sei.

An den Podiumsbeiträgen waren unter anderem Verantwortliche der Unternehmen Microsoft, Daimler und Bosch im Gespräch mit Vertreterinnen aus Gewerkschaft und Politik. Im Ausstellungsbereich bestand Gelegenheit zu informativen Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern von Verbänden, Beratungsstellen und Firmen der Privatwirtschaft über ihre Konzepte zur Förderung von Frauen und Familien.

Nicht weniger spannend und interaktiv gestaltete sich die Teilnahme an den thematischen Foren zu Karrierestrategien, mikropolitischen Aspekten oder Aufsichtsrat- und Gremientätigkeit, in die sich Spitzenfrauen aus ganz Deutschland einbrachten.

Jánzsky charakterisiert in seinen Zukunftsszenarien Führungskräfte von morgen als Personen, die Mitarbeiter und Kunden in ihrer Image- und Identitätsentwicklung unterstützen. Dabei sind sie international, offen, technologieaffin und bereit, lebenslang zu lernen. Die optimale Rolle für Frauen also, wenn man Marianne Heiß, European Finance Director bei dem Werbe- und Marketingagenturnetzwerk BBDO, bei der Vorstellung ihres Buches „Yes, she can“ zuhört.

Der Kongress wurde aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg und des ESF gefördert. Dem Ziel, Anstöße für eine zukunftsgerichtete Unternehmens- und Führungskultur zu liefern, sind die Veranstalterinnen in einem sehr ansprechenden Format und Rahmen näher gekommen.