Förderung der strukturellen Durchlässigkeit im Sozial- und Gesundheitssektor: Entwicklung, Erprobung und Evaluierung von ECTS-relevanten Schulungskonzepten

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2. Dezember 2014: Fachtagung „Der Vielfalt gerecht werden!? Berufliche Beratung in der Migrationsgesellschaft“

Die Fachtagung „Der Vielfalt gerecht werden!? Berufliche Beratung in der Migrationsgesellschaft“ des IQ-Netzwerkes fand am 2. Dezember 2014 in Berlin statt und beschäftigte sich mit den Trends der migrationsspezifischen, beschäftigungsorientierten Beratung. Vertreter/innen aus Beratungspraxis, Wirtschaft, Politik und Wissenschaft widmeten sich im Rahmen von Fachbeiträgen, Podiumsdiskussionen und praxisbezogenen Foren der Frage, wie den migrationsspezifischen Anforderungen am besten entsprochen werden kann.

Nach der Begrüßung durch Frau Özlem Sarikaya, Fernsehjournalistin und Moderatorin des Bayerischen Rundfunks, hat Frau Barbara Loth, Senatsverwaltung für Arbeit, Integration und Frauen Berlin, in ihrem Grußwort die Frage gestellt, wie berufliche Beratung in der Migration am besten gestaltet werden kann. Wichtige Ziele sind die Begleitung der interkulturellen Öffnung der Jobcenter sowie eine umfassende Erstberatung und Begleitung der Migrant/innen im Rahmen der Anerkennungsberatung. Im Sinne einer steigenden Relevanz der Qualitätsentwicklung sind zudem interkulturelle Aspekte in die Beratung mit aufzunehmen. Als selbstverständlich sollte ein Beratungsangebot in unterschiedlichen Sprachen, eine umfassende Klärung der Anliegen der Ratsuchenden sowie ein hohes Maß an Sensibilität der Berater erachtet werden. 

Herr Dr. Ottmar Döring, stellvertretender Geschäftsführer des Forschungsinstituts Betriebliche Bildung (f-bb), stellte in seinem anschließenden Vortrag Lage, Gründe sowie Entwicklungs- und Forschungsaufgaben der Beratung in einer Migrationsgesellschaft vor. Die migrationsspezifische Beratung unterscheidet sich in wesentlichen Aspekten von anderen Beratungskonzepten zu Bildung und Beschäftigung. Die Verbesserung des Images der Beratung, Qualitätssicherung und Professionalisierung sowie ein flächendeckendes Beratungsangebot seien in diesem Zusammenhang Zukunftsaufgaben.

Eine lebhafte Podiumsdiskussion befasste sich unter der Moderation von Frau Özlem Sarikaya mit der Orientierung und Transparenz in einer Beratungsgesellschaft. Einig waren sich die Podiumsteilnehmer/innen darin, dass innerhalb einer migrationsspezifischen Beratung die Beratungsangebote vernetzt und interkulturelle Sensibilität in der Beratungssituation gezeigt werden soll. Die Wichtigkeit einer über Fachberatung hinausgehenden Beratung, die Etablierung längerfristig bestehender Angebote sowie mehr Willkommensangebote durch Länder, Städte und Kommunen wurden genannt. Ein ganzheitlicher Charakter der Angebote und eine Qualitätssicherung der Beratung durch verbesserte Zertifizierungssysteme sollen eingerichtet werden.

Im Anschluss an die Podiumsdiskussion haben parallele Foren einen Austausch zwischen den Teilnehmer/innen der Tagung über migrationsspezifische Anforderungen möglich gemacht. Themen waren hierbei migrations- und differenzsensible Schulungen,  arbeitsmarktorientierte Hochschulberatung, Online-Beratung, Qualitätsaspekte in der migrationsspezifischen Beratung und prozessorientierte Beratung. In der anschließenden Podiumsdiskussion wurden Effekte und Trends migrationsspezifischer beschäftigungsorientierter Beratung diskutiert. Dabei zeigte sich, dass Anerkennungsberatung und Begleitung zwei wichtige Säulen darstellen, die von einer engen Vernetzung profitieren.

Frau Friederike Alff-Lesser, Bundesministerium für Arbeit und Soziales, betonte in ihrem abschließenden Ausblick die Notwendigkeit einer ständigen Weiterentwicklung der Arbeitsmarktintegration von erwachsenen Migranten/innen. Ziele seien zudem, die Qualitätssicherung und Professionalisierung weiter voranzutreiben.