Die 8. Arbeitsmarktkonferenz der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH und der "Initiative für Beschäftigung" (IfB!) stand in diesem Jahr unter dem Motto „Potenziale nutzen – Arbeit der Zukunft gestalten“. Hierzu versammelten sich rund 350 Interessierte aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft am 4. Juli im Feierabendhaus der BASF, um über die aktuellen Herausforderungen des Arbeitsmarktes zu diskutieren.
Demografischer Wandel, Fachkräftebedarf und Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sind hierbei die zentralen Punkte. Mehrfach betonten Rednerinnen und Redner, dass die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland bis zum Jahr 2025 um 6,5 Millionen schrumpfen wird. Im Rahmen von Podiumsdiskussionen und Fachforen erläuterten Experten entsprechend mögliche Lösungsansätze wie das Anwerben von Fachkräften aus dem In- und Ausland, die bessere Nutzung der Potenziale Jugendlicher und einen besseren Übergang von Schule und Beruf.
Darüber hinaus wurden auch die Ergebnisse des IfB! - Fachdialogs „Arbeit der Zukunft gestalten“ vorgetragen, den das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und die "Initiative für Beschäftigung" im vergangenen Jahr gemeinsam initiiert haben.
Die Referentinnen und Referenten in den Fachforen präsentierten Projekte zur Anwerbung von Fachkräften aus In- und Ausland. Zum einen handelt es sich hierbei um den „Newcomers Guide“, einer zweisprachigen Publikation (deutsch/englisch), die vor allem den ausländischen Fachkräften den Einstieg auf dem Arbeitsmarkt in der Metropolregion Rhein-Neckar erleichtern soll. Die Publikation enthält neben Informationen u.a. über die Wohnungssuche in der Region, dem deutschen Bildungssystem oder der Versicherung, auch Vorschläge zur Freizeitgestaltung und Ermäßigungen für ausgewählte Kultureinrichtungen.
Als Beitrag zu einer Willkommenskultur versteht sich auch der Rhine-Neckar Welcome Club, den zahlreiche Unternehmen aus der Region gemeinsam initiiert haben. Das Netzwerk soll zugezogenen Mitarbeitern den Einstieg auf dem Arbeitsmarkt und der Region erleichtern. Gemeinsame Aktivitäten und gegenseitige Hilfe bei anfänglichen Problemen sollen dies ermöglichen und Neuankömmlinge nicht nur erfolgreich integrieren, sondern auch langfristig in der Region binden.
Ein weiteres Projekt ist „¡Vamos!", welches spanische Fachkräfte für die Region gewinnen will. So sollen beispielsweise Stellenangebote aus der Rhein-Neckar Region für spanische Arbeitskräfte leichter zugänglich gemacht oder Personen bei der Einwanderung nach Deutschland unterstützt und beraten werden.
Bei der abschließenden Podiumsdiskussion fragte Moderatorin Dr. Julia Kopf, ob die Rhein-Neckar Region gut für die Zukunft und die Herausforderungen des Arbeitsmarktes aufgestellt sei. Die Expertenrunde um Klaus Nussbaumer (Vice President Shared Services und Personalwirtschaft Ludwigshafen, BASF SE), Dr. Eva Lohse (Oberbürgermeisterin der Stadt Ludwigshafen) und Heidrun Schulz (Geschäftsführerin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz/Saarland der Bundesagentur für Arbeit) zeigte sich mit Blick auf die zahlreichen Projekte und Initiativen für die Metropolregion Rhein-Neckar zuversichtlich, was nicht in gleichem Maße für alle Regionen Deutschlands gelte.