Die Frage, wie der mit der Workshop-Reihe initiierte Entwicklungsprozess für das Personalmanagement künftig weiter gestaltet werden soll, stand im Mittelpunkt der nachfolgenden engagierten Diskussion. Angesichts des Endes der Workshopreihe fasste eine Teilnehmerin dies prägnant zusammen: „Jetzt sind wir gefordert, weiterzumachen.“ Gleichzeitig betonten die Teilnehmer/innen, dass gute Personalführung Zeit koste, die im Alltag der Einrichtungen ohnehin knapp bemessen sei. Der Fokus der Pflege müsse selbstredend auf dem zu pflegenden Menschen liegen. Personalentwicklung in der Pflege bewegt sich demzufolge im Spannungsfeld zwischen knappen Ressourcen, Vorgaben und Ansprüche (Gesetz, Kunden) und Bedürfnissen von Mitarbeitenden. Beide Häuser haben begonnen, eine gemeinsame Vorlage zum Thema "Strategische Personalentwicklung" für Geschäftsführung und Vorstand des Caritasverbandes Heidelberg zu erarbeiten. Erste schriftliche Entwürfe dazu wurden im Workshop vorgestellt und diskutiert. Noch im Herbst soll das Papier fertiggestellt und übergeben werden.
Mit der 2013 gestarteten Kampagne „1000 neue Chancen“ verfolgt der Diözesancaritasverband (DiCV) Rottenburg-Stuttgart einen neuen Ansatz in der caritasspezifischen Personalpolitik. Inge Mayer, Leiterin des Kompetenzzentrums Unternehmenspolitik, stellte die Grundzüge der personalpolitischen Strategie des DiCV vor. Dazu gehören die verstärkte Ausrichtung auf Kompetenzen anstatt auf Berufsabschlüsse, die Entwicklung einer attraktiven Arbeitgebermarke durch eine ganzheitliche Personalpolitik sowie eine von Arbeitgebern und Arbeitnehmern gemeinsame getragene Umsetzung der Strategie. Erfolgsentscheidend sei zudem eine Zusammenarbeit von Trägern und Caritasverbänden, denn „wenn man sich gemeinsam auf den Weg macht, dann lässt sich mehr erreichen“.
Hubert Herrmann, Geschäftsführer des Caritasverbandes Heidelberg, dankte am Ende des Workshops allen Teilnehmer/innen und der Mitarbeitervertretung für die engagierte Mitwirkung. Die Zusammenarbeit mit der Hochschule der Bundesagentur für Arbeit sei ein "Glücksgriff" und die engagierte Arbeit von Frau Lemme und Herrn Dr. Zieher seien von zentraler Bedeutung für den guten Verlauf und den Erfolg der Veranstaltungen gewesen. Herr Herrmann dankte auch Prof. Dr. Türkan Ayan, die seitens der Hochschule der Bundesagentur für das Projekt verantwortlich war.
Geschäftsführung und Vorstand möchten aus der Workshop-Reihe Schlüsse für das weitere Vorgehen zur langfristigen Etablierung des Caritasverbandes im Bereich der stationären Altenpflege in Heidelberg ziehen. Herr Herrmann zeigte sich daher gespannt auf die derzeit entstehende Vorlage.
Die vierteilige Workshop-Reihe hat einen Grundstein für ein zukunftsorientiertes Personalentwicklungskonzept gelegt und damit wichtige Impulse für den laufenden Organisationsentwicklungsprozess im Bereich der stationären Altenpflege gegeben. Das Konzept sowie Inhalte und Ergebnisse der Workshop-Reihe werden in den nächsten Monaten in Zeitschriftenartikeln veröffentlicht.