In seinem Eingangsreferat führte der Vorsitzende der SAMF, Professor Matthias Knuth vom Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) an der Universität Duisburg-Essen in die strukturellen Probleme bei der Integration von Migranten am Arbeitsmarkt ein. Die offensichtlichen Stärken des deutschen Bildungssystems wie die hohe Bedeutung der Berufsfachlichkeit, die starke Verschränkung von schulischer und praktischer Ausbildung und die föderalen institutionellen Verantwortlichkeiten erschweren Migranten mit ausländischen Kompetenzen den Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt. "All diese Stärken werden für Bildungsausländer zu Hürden und Irrgärten", so Prof. Knuth weiter. Abschließend forderte er unter anderem den indirekt diskriminierenden Wirkungen von Institutionen einen rechtlichen Anspruch auf "wirksame und nachhaltige Begleitung von Anerkennung und Nachqualifizierung" entgegenzusetzen.
Die folgenden Einzelreferate beleuchteten die Situation von Migranten auf dem Arbeitsmarkt aus sehr unterschiedlichen Perspektiven - wie beispielsweise die Situation Hochqualifizierter aus dem Ausland oder junger Migranten am Ausbildungsmarkt. Die Referenten stammten aus verschiedenen Institutionen wie beispielsweise dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), dem Institut der deutschen Wirtschaft (IW), der Internationalen Arbeitsmarktorganisation der Vereinten Nationen in Genf (ILO), dem Bundesinstitut für berufliche Bildung (BIBB). Christian Laux, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Projektes BEST WSG, nahm an der Veranstaltung teil. Am zweiten Tag der Veranstaltung wurden die Themen in Arbeitsgruppen und Diskussionsrunden weiter vertieft.
Die gelungene Veranstaltung stieß auf sehr großes Interesse, etwa 170 Vertreter aus Forschung und Praxis nahmen daran teil.
Eine Dokumentation der Tagung ist zu finden unter: http://www.samf.de/content/veranstaltung_tagung.php