Förderung der strukturellen Durchlässigkeit im Sozial- und Gesundheitssektor: Entwicklung, Erprobung und Evaluierung von ECTS-relevanten Schulungskonzepten

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Qualifizierung im Bereich Personalentwicklung

Der prognostizierte Fachkräftebedarf stellt Einrichtungen des Sozial- und Gesundheitssektors weiterhin vor Herausforderungen. Wenngleich Entscheidungsträger erkennen, dass besondere Zielgruppen, wie Migranten, Quereinsteiger, Frauen und arbeitslose Menschen, die rückläufige Zahl des Erwerbspersonenpotenzials kompensieren können, hapert es oft an der Umsetzung in der Praxis. Eigene Studien zeigen, dass Sozial- und Gesundheitseinrichtungen zwar um die Bedeutung der Personalrekrutierung und -entwicklung wissen, einrichtungsintern wird jedoch häufig kein systematisches und installiertes Personalmanagement betrieben (vgl. Zieher, 2013; Schäfer & Loerbroks, 2013).

Ziel dieses Themenschwerpunktes ist es daher, Personalverantwortliche für die Bedeutung dieser besonderen Zielgruppen für den Sozial- und Gesundheitssektor und deren Bedarfe zu sensibilisieren. Das Verständnis für und die Umsetzung eines strategischen Personalmanagements wird mit Blick auf eine zukunftssichernde Ausbildungs- und Weiterbildungspolitik unterstützt. Um dies zu erreichen, sollen die nachfolgenden Qualifizierungsangebote entwickelt und im Feld erprobt werden:

Geplante Weiterbildungskonzepte für Personalverantwortliche

  • PE-Kompakt Seminare: Ziel dieser Seminarreihe ist es, Grundlagen zu den Themen Personalrekrutierung sowie Personal- und Organisationsentwicklung außerhalb des Hochschulkontextes zu vermitteln. Das Angebot wird in Kooperation mit dem Verbundpartner als ECTS-relevantes Weiterbildungsangebot entwickelt und umgesetzt.

  • Empowerment von Personalverantwortlichen: Die Entwicklung einer Beratungskonzeption für Entscheidungsträger in Sozialunternehmen soll die Akteure dazu befähigen („Empowerment“), eigene bedarfsorientierte Inhouse-Veranstaltungen zu initiieren, zu planen und umzusetzen und hierbei zielgruppenorientiert vorzugehen.

  • Sensibilisierung für frauengerechte Aufstiegsweg: Mittels eines online-basierten Beratungskonzepts werden Personalverantwortliche in Sozialunternehmen für das Thema „Frauen in Führung“ sensibilisiert. Im Mittelpunkt stehen hierbei u. a. die Themen Potenzialermittlung, Fördermöglichkeiten, Rollenwahrnehmung und Stereotype.

Quellen:

Schäfer, M. & Loerbroks, K. (2013). Strategien zur Gewinnung und Bindung von Fachkräften im Sozial- und Gesundheitswesen. Ergebnisse einer Befragung zu Personalentwicklungskonzepten und zur Attraktivität des Arbeitsfeldes. In T. Ayan (Hrsg.), Einsteigen. Umsteigen. Aufsteigen. Personenbezogene und strukturelle Rahmenbedingungen für Berufe und Bildungschancen im Sozial- und Gesundheitssektor (109–146). Köln: Kölner Wissenschaftsverlag.

Zieher, J. (2013). Experteneinschätzungen zur aktuellen Situation in den Bereichen Frühpädagogik und Pflege in Heidelberg. Ergebnisse einer explorativen Befragung. In T. Ayan (Hrsg.), Einsteigen. Umsteigen. Aufsteigen. Personenbezogene und strukturelle Rahmenbedingungen für Berufe und Bildungschancen im Sozial- und Gesundheitssektor (69–107). Köln: Kölner Wissenschaftsverlag.