Förderung der strukturellen Durchlässigkeit im Sozial- und Gesundheitssektor: Entwicklung, Erprobung und Evaluierung von ECTS-relevanten Schulungskonzepten

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25.-26. März 2014: Tagung der wissenschaftlichen Begleitung zu „Herausforderungen und Erfolgsfaktoren der Programmentwicklung“

Rund 80 Vertreterinnen und Vertreter der 26 Förderprojekte des Bund-Länder-Wettbewerbs „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ tauschten sich bei der dritten internen Tagung der wissenschaftlichen Begleitung über Elemente der Programmentwicklung aus.

Als positiv bewertete die Referentin die vielfältigen Möglichkeiten partizipativer Lernformen sowie die Option, verschiedene didaktische Herangehensweisen anzuwenden. Zu berücksichtigen sei allerdings, dass Blended Learning eine umfangreiche Infrastruktur mit vielfältigen Werkzeugen und Ressourcen voraussetze. Zudem gab sie zu bedenken, dass diese variantenreiche Lernform ein großes Ausmaß an Offenheit von den Lernenden erfordere. Mit dieser differenzierten Stellungnahme lieferte die Referentin wichtige Impulse für die nachfolgende Workshop-Phase.

Die Herausforderungen innerhalb der Projekte – im Hinblick auf die drei Schwerpunktthemen der Tagung – wurden in den anschließenden acht parallel stattfindenden Workshops in den Fokus genommen. Dabei diskutierten die Projektmitarbeiter/innen über verschiedene Praxisbeispiele aus einzelnen Projekten und entwickelten gemeinsame Lösungsansätze für die spezifischen Problemlagen, wie beispielsweise Anreizsysteme geschaffen werden können, um Dozenten/innen für die Umsetzung von ihren bisherigen Modulen auf Basis eines Blended-Learning-Konzepts gewinnen zu können.

Am zweiten Veranstaltungstag präsentierten die Arbeitsgruppen ihre Ergebnisse in den entsprechenden themenbezogenen Workshops. Externe Kommentator/innen, die über Fachexpertise im jeweiligen Themenfeld verfügen, gaben ihr qualifiziertes Feedback zu den dargestellten Fällen und lieferten wichtige Anregungen für die weitere Arbeit. Mitarbeiter/innen der wissenschaftlichen Begleitung fassten die wichtigsten übergreifenden Aspekte zusammen und stellten sie im Plenum vor, sodass alle Teilnehmer/innen einen instruktiven Einblick in die drei Workshops erhielten und daraus Impulse für die eigene Arbeit mitnahmen. Ein zentraler Aspekt war hier die Frage der Nachhaltigkeit der entwickelten Konzepte über das Projektende hinaus.

Im zweiten Fachvortrag der Tagung vermittelte Professor Dr. Jörn Loviscach (Fachhochschule Bielefeld) einen informativen und anregenden Überblick zum Aufbau, den Strukturen und der praktischen Anwendung in die seit 2011 existierende offene Lernform „Massive Open Online Courses (MOOCs)“. Dabei ging er der Frage nach, ob diese kostenlosen, im Vorlesungsformat angebotenen meist englischsprachigen Online-Kurse als „Chance oder Risiko für die Hochschulweiterbildung“ anzusehen seien. Der wichtigste Einwand war, dass nur wenige der mitunter bis zu 160 000 angemeldeten, meist akademischen Teilnehmer/innen am Ende einer Veranstaltung eine Prüfung absolvierten. Zudem werden studienrelevante Zertifikate erst gegen Zahlung einer Gebühr vergeben. Einen flächendeckenden Einsatz in der akademischen Lehre beurteilt der Referent eher skeptisch, wenngleich einzelne Elemente, beispielsweise kürzere Videos mit erklärenden Sequenzen, durchaus gewinnbringend eingesetzt werden können.

Die nächste themenbezogene Veranstaltung der wissenschaftlichen Begleitung am 4. und 5. Dezember 2014 in Berlin befasst sich mit „Organisation und Management von Weiterbildung und Lebenslangem Lernen an Hochschulen“ (Arbeitstitel). Weitere Informationen zu dieser Tagung werden rechtzeitig bekannt gegeben.

(Autoren: Miriam Schäfer, Martin Kattmann und Jürgen Zieher)

Jürgen Zieher, Martin Kattmann, Miriam Schäfer (v. l. n. r.)

In der Berliner Humboldt-Universität ging es in drei Workshops schwerpunktmäßig um die Themen „Begleitung des Übergangs zum Studium“, „Qualitätssicherung von weiterbildenden Formaten“ und „Einsatz von Blended Learning-Formaten“. Für das Projekt BEST WSG nahmen Miriam Schäfer und Martin Kattmann (Fachhochschule der Diakonie) sowie Jürgen Zieher (Hochschule der Bundesagentur für Arbeit) an der Veranstaltung teil.

Professor Dr. Andrä Wolter (wissenschaftliche Begleitung) und Prof. Dr. Michael Kämper-van den Boogaart (Vize-Präsident der Humboldt-Universität) begrüßten die Teilnehmer/innen und betonten die steigende Bedeutung der wissenschaftlichen Weiterbildung für die Hochschulentwicklung. Anschließend widmete sich Professor Dr. Kerstin Mayrberger (Universität Augsburg) in ihrem Vortrag der Frage: „Blended Learning – Patentrezept zur Ansprache neuer Zielgruppen?“. Blended Learning, eine Kombination von Präsenzlehre und E-Learning, enthalte sowohl Chancen als auch Herausforderungen.